Alltag einer Erzieherin in einer Kinderheimgruppe
„Die helfende Beziehung ist eine der schwierigsten ihrer Art; sie beruht auf einer sensiblen Ausgewogenheit von Nähe und Distanz“
Dieses Zitat charakterisiert den Umgang innerhalb unserer alltäglichen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gut. Die Kinder, welche kurz- oder mittelfristig mit dem Ziel der Rückkehr in den Herkunftshaushalt in der Gruppe leben, benötigen anders gestaltete Beziehungen, als die Kinder, die langfristig (bis zur Verselbständigung) in der Gruppe sind. Ihnen muss eine viel engere Bindung angeboten werden.
„Die Beziehung ist unsere Basis in der Arbeit mit den Kindern.“
„Die Struktur darf dabei nicht zu kurz kommen.“
Das Beziehungsangebot ist also unser Türöffner und ständiger Begleiter in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Der klar strukturierte Tages- und Wochenablauf bringt den Kindern die zusätzlich benötigte Verbindlichkeit.
So beginnt der Tag mit dem pünktlichen Wecken durch uns Erzieher und endet mit dem für jedes Kind individuellen Zu-Bett-Ritual, jedes zu seiner festen Zeit, die durch das Alter festgelegt ist. Dabei legt der eine besonderen wert auf eine Geschichte oder ein „Gute-Nacht“ Lied, der andere benötigt noch ein kurzes Gespräch über den Tag oder das Heimweh. Dazwischen liegt ein Tag mit Verpflichtungen, an die wir unsere Kinder regelmäßig erinnern müssen. So werden z.B. nach der Schule und dem Mittagessen zusammen mit jedem Kind die Hausaufgaben erledigt. Darauf legen wir besonderen Wert, da wir genau wissen, wie bedeutend eine gute Schulausbildung für das weitere Leben ist.
Das Abendessen ist verpflichtende gemeinsame Aktivität aller neun Gruppenmitglieder nach einem Nachmittag, an dem jeder und jede seiner individuellen Freizeitbeschäftigung nachgegangen ist.
Für die Freizeit steht das eigene Zimmer, das große Gelände mit Sport- und Spielplatz als Ort sowie eine(r) von uns ErzieherInnen als Person zur Verfügung. Wir versuchen auf die jeweiligen Stärken des Einzelnen entsprechend einzugehen, spielen, basteln und quatschen mit ihm (am Wochenende steht auch mal ein Ausflug an). Genauso versuchen wir sie in ihren Wünschen nach Teilnahme in einem Verein zu unterstützen. In diesem ganzen gemeinsamen Erleben, im Gespräch, aber auch in der Auseinandersetzung um Regeln, Zeiten und Hausaufgaben mit uns Erwachsenen erleben alle Kinder unabhängig von ihrer Perspektive die Verlässlichkeit der Beziehung, aber auch die Wichtigkeit von Grenzen.
Wir begleiten die Kinder vom Tage der Heimunterbringung, der für sie erst mal ein Abschied von zu Hause bedeutet, über die ganze Zeit ihres Aufenthaltes in der Stiftung.
Übersicht
Kontakt
Pädagogische Leitung:
Martin Engler
(Dipl. Sozialpädagoge)
Steeler Str. 642
45276 Essen
Telefon: 0049 (0) 201/563020
E-mail: m.engler(at)ffc-stiftung.de