Das Wappen der Stifterin
Was auf den ersten Blick etwas unübersichtlich erscheinen mag, wird bei näherem Hinsehen plausibel. Das Wappen der Fürstäbtissin Franziska Christine erzählt Geschichten. Es ist in das Wappen des Stiftes Essen einkomponiert, eine Kombination also von Familien- und Stiftswappen.
Die vier Felder um das Geschlechterwappen zeigen die über einem Kranz gekreuzten Schwerter für das Stift Essen, in dem die Äbtissinnen sowohl weltliche als auch geistliche Herrscherinnen waren. Nach rechts zeigen die gekreuzten Pfeile mit den fünfeinhalb Kugeln das Wappen des Ländchens Breisig am Rhein. Das Kreuz über dem Fluß (die Ruhr) sind die Symbole für das Stift Rellinghausen. Das Rad mit der Krone steht für die Herrschaft (Dortmund) Huckarde.
Damit ist das Gebiet des Stiftes Essen umrissen. Das Wappenschild in der Mitte läßt für Fachleute die Geschlechtergeschichte mit ihren Stammlanden, den beherrschten und beanspruchten Gebieten erkennen. Die Wappenfelder zählen von links oben nach rechts unten. So sind im Feld 1 die bayrischen Rauten für Altbayern zu erkennen. In Feld 2 ist der Pfälzer Löwe dargestellt. Sulzbach liegt in der Pfalz. Die Lilienhaspel in Feld 3 steht für die Herrschaft Kleve. Im Feld 4 ist ein einschwänziger Löwe zu erkennen, der Jülich zuzurechnen ist. Ein zweigeschwänzter Löwe im Feld 5 meint das Herzogtum Berg, und Feld 6 mit dem geschachteten Querbalken ist das Herzogtum Mark. Das Feld 7 schließlich kennzeichnet mit den Sparren Ravensberg und Feld 8 mit drei Balken Moers.
Im Herzschild mit dem Löwen von Neuburg-Sulzbach ist das Wappen des Familienzweiges der Franziska Christine zu erkennen. In der Verbindung der beiden Wappen hat Franzika-Christine bewusst an ihre Herkunft erinnert, sich aber ebenso bewusst zum Stift Essen bekannt. Dieses Wappenschild ist drapiert auf einem fürstlichen Mantel unter der Fürstenkrone. Das Schwert weist auf die weltlichen und der Krummstab auf die geistlichen Kompetenzen der Fürstäbtissin Franziska-Christine hin.
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